Soft-Roboter übersteht Stürze aus 200 Metern Höhe

softroboter mit fußballhülle c berkeley - KopieEntwickler der der University of California haben einen Soft-Roboter entwickelt, der einen Sturz aus 200 Metern überstehen kann ohne größere Schäden zu nehmen. Grund dafür ist seine neuartige Hülle, die einem nicht gerade prall aufgepumpten Fußball ähnelt. Eingesetzt werden soll er in Katastrophengebieten und in der Raumfahrt.

Fortbewegen im Schwimmermodus

Nun rollt der Soft-Roboter allerdings nicht wie ein Fußball durch die Gegend, sondern bewegt sich eher wie ein Kraulschwimmer, der versehentlich an Land geraten ist. Während besagter Schwimmer aber kaum noch vorwärts kommen würde, gelingt das diesem Roboter mit einem solchen Bewegungsmodus hervorragend. Dazu nutzt er zahlreiche elastische Stäbe, die senkrecht auf seiner Oberfläche angebracht sind. Verbunden sind sie mit Kabeln, die sich ausdehnen und zusammenziehen können, was zu diesen dem Kraulen ähnelnden Bewegungen führt. Außer diesen Bewegungselementen und speziellen Sensoren steckt der komplette Roboter in der flexiblen Fußballhülle.

Einsatz in Katastrophengebieten

„Unser schnell einsetzbarer Roboter ist gebaut worden, um Leben zu retten, Kosten und Risiken zu minimieren und schnelle Antworten aus Krisenregionen zu bekommen“, sagt Alice Agogino, Professorin für Mechanik. Wenn Menschen das Katastrophengebiet erreichten, könnten die Rundlinge mit ihnen kommunizieren und zusammenarbeiten, so Agogino weiter. Ausgerüstet mit speziellen Sensoren, könne der Roboter beispielsweise über Katastrophengebieten abgesetzt werden, um die Region etwa auf giftige Gase zu überprüfen, Dies ginge schneller als mit Hilfe des Einsatzes einer Drohne. Selbst auf Trümmern könne der elastische Roboter landen, ohne zu zerschellen.

Die Maschinenbau-Professorin kam auf die Idee, einen solchen Soft-Roboter zu bauen, nachdem sie Berichte der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung über Rettungseinsätze nach Katastrophen gelesen hatte. Darin berichtete die Bewegung über 400 Ersthelfer, die innerhalb von 20 Jahren bei Einsätzen ums Leben gekommen waren. Viele davon hätten überleben können, wenn sie rechtzeitig über die Situation vor Ort informiert worden wären, meint Agogino. Genau das könne ihr Roboter leisten.

Fußball-Roboter für Titan-Landung?

Interessant ist der Soft-Roboter im Fußball-Outfit aber nicht nur für Katastrophenhelfer, sondern auch für die Weltraumforschung. So will ihn die NASA, die bei dessen Entwicklung unterstützend mitwirkte, zur Erkundung des Saturnmondes Titan einsetzten. Bis dahin werden jedoch noch einige Jahre vergehen. Doch scheint die NASA bereits dabei zu sein, sich allmählich das dafür notwendige technische Equipment zu sichern – und der kalifornische Soft-Roboter gehört definitiv dazu.

Foto: © Berkeley

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