Berlin (pte / pb) Viele deutschen Energieversorger erhöhen ihre Preise um bis zu 500 Prozent. Das berichtet der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) anhand von Kunden, die immer wieder über unverständlich formulierte Schreiben klagen, in denen die Preissteigerung nur zwischen den Zeilen vermittelt wird. Aufgrund dieser trickreichen Intransparenz nutzen viele Verbraucher ihr Sonderkündigungsrecht nicht.
Verständlich informieren ist Pflicht
Die Schreiben von Energielieferanten beginnen oft positiv. So heißt es beispielsweise am Anfang: „Wir haben heute eine sehr gute Nachricht für Sie.“ Da freuen sich die Energiekunden natürlich und bemerken vielleicht gar nicht die kalte Dusche, die ihnen droht in Gestalt einer saftigen Preiserhöhung. Natürlich wird diese nicht verschwiegen, aber nicht in Form von Ziffern mitgeteilt, sondern ausgeschrieben als fließender Buchstabentext. Deswegen müssen Verbraucher genau hinsehen, um die verborgene schlechte Neuigkeit zu entdecken. Dabei sind „Energielieferanten gesetzlich verpflichtet, Verbraucher rechtzeitig sowie auf transparente und verständliche Weise über sich ändernde Energiepreise zu informieren. Auch auf ihr Recht zur Sonderkündigung müssen Verbraucher in diesen Fällen hingewiesen werden“, erklärt Sabine Lund, Referentin im Team Marktbeobachtung Energie des vzbv.
Verteuerung überprüfen
Dem vzbv zufolge sollten Kunden ihren Vertrag kündigen, wenn eine zu hohe Preiserhöhung ansteht. Der Verband will aufgrund vermehrter Beschwerden die Schreiben von Energieanbietern genauer unter die Lupe nehmen. Verbraucher, die aktuell oder in den vergangenen Jahren eine Preiserhöhung erhalten haben, werden gebeten, sich auf der seite des vzbv zu melden und ihre relevanten Unterlagen hochzuladen. Das soll neue Erkenntnisse über die Verteuerung bringen und so dabei helfen, die Interessen der Verbraucher zu schützen.
Foto: Strompreis: Preiserhöhung oft verschleiert © pixabay.com, Kunnasberg